Ich saß hinter meinen Ruten und schaute in das tief blaue Wasser dieser wunderschönen Kiesgrube. Dabei genoss ich einen heißen Waldfruchttee. Der milde Westwind schob eine dicke graue Wolke über den See. Jetzt war auch ich davon überzeugt, dass der Herbst Einzug erhält. Bis auf einen anderen Angler war ich allein am See.
Er fing einen 17 Kilogramm schweren Schuppenkarpfen, wozu ich ihm gratulierte.
Auf meinen Futterplatz herrschte derweil Funkstille.
Kurz darauf dann Fisch Nummer zwei für den Herren im mittleren Alter.
Die Idylle der schönen Kiesgrube trügt - bei mir läuft es derzeit nicht rund |
Da ich später bequem in meinem am Angelplatz geparkten Bus übernachten wollte, schlug ich am Abend die normalerweise offen stehende Heckklappe zu, damit die Feuchtigkeit draußen bleibt. Aber während ich zuvor noch von innen die Seitenfenster hoch gedreht hatte, muss ich wohl auf die Zentralverriegelung gekommen sein.
Heckklappe offen - mein Bully ist das perfekte Angelmobil |
Mein Schlüssel?
Der lag auf dem Bivvytable im Inneren meines Angelmobils. Ich hatte mich also selber ausgesperrt. Ohne Handy, ohne Jacke, ohne alles. Na klasse!
Was nun?
Schloss aufknacken?
Scheibe einschlagen?
Lieber nicht.
Aber so konnte ich nicht einmal Hilfe holen. Mein Smartphone lag schließlich im Bully. Zum Glück konnte mein Nachbar mir mit seinem Handy aushelfen. Der ADAC ließ sich allerdings geschlagene drei Stunden Zeit.
Morgens dann doch noch ein Biss! |
Früh am Morgen konnte ich zwar noch einen Biss verbuchen. Allerdings an der Rute abseits vom Futterplatz. Und bei meinem Glück stieg der Fisch auch noch aus.
Das Kontrollieren der Montage, die ich auf dem Futterplatz platziert hatte, brachte zumindest eine Erklärung, warum ich dort nichts fing: Meine Montage war verheddert.
Frustriert packte ich ein und fuhr nach Hause.
Ab und zu ein Trostpflaster |
Danke auch! Aber wenn erst einmal der Wurm drin ist...
Mir blieb nichts anderes übrig, als an anderen Plätzen ohne vorfüttern zu angeln.
Leider bisher auch nicht sonderlich erfolgreich. Ab und zu ein Trostpflaster, ein richtiger Herbstbulle war für mich indes noch nicht dabei.
Auch das vergangene Wochenende das gewohnte Bild: Ich blieb ohne Fisch, andere hingegen fingen.
Neue Stelle, neues Glück? |
Und genau das macht es doch aus: nicht zu wissen was und wie es kommt. Karpfenangeln bedeutet ein Auf und Ab. So ist es zumindest bei mir. Und so soll es auch sein. Denn so wird das Angeln niemals langweilig.
Erinnerung an bessere Zeiten |
Ihr werdet es hier erfahren. Und bis dahin schwelge ich in Erinnerungen an vergangene, erfolgreichere Sessions. Das bringt neue Energie für das was kommen mag.
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