Mein Gewässer – klein und langgezogen, mit einer Durchschnittstiefe von nur etwa einem guten Meter. Dort schwimmen keine Giganten, dafür aber ein paar außergewöhnliche schöne und sehr alte Fische. Die habe ich schon mehrfach in kürzester Entfernung vor meinen Füßen beobachtet.
Nicht die traditionellen, konditionierten Boiliefische, die man von vielen anderen Gewässern kennt. Eher jene, die mit natürlicher Nahrung gewachsen sind. Und noch heute wachsen.
Fassungslos, ratlos und richtig
mies gelaunt – wieder einen Fisch ausgeschlitzt!
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Womit wir wieder bei meinem Problem wären. Denn leider klappt genau das bei mir zurzeit absolut nicht. Egal was ich mache, es geht einfach schief. Mein Selbstvertrauen, welches man durch das Fangen von Fischen bekommt, ist kaum mehr vorhanden. Noch nie habe ich in all den Jahren solche Schwierigkeiten und Zweifel an meinem Handeln gehabt.
Momentan würde ich wohl jedes Rig dranhängen, welches mir ein anderer Karpfenangler gibt. Mit dem Versprechen, damit landet ein gehakter Fisch auch im Netz.
Kleine, flache Gewässer müssen
nicht automatisch einfach sein
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Aber keines meiner Vertrauensrigs funktioniert. Genau hier, an diesem kleinen, magischen Ort gelten scheinbar andere Gesetze. Ich weiß, beim Karpfenangeln geht es nicht immer bergauf. Aber die momentane Talfahrt, bedingt durch Misserfolge, setzt mir so dermaßen zu, dass ich nach meinem erneuten Ausschlitzer fluchtartig das Wasser verlasse.
Steinharte Pacific Tunas für meine
Baggerseekarpfen
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Die Woche auf der Arbeit zieht sich wie ein Kaugummi. Am Mittwoch nach getaner Arbeit füttere ich meine Plätze nochmals gut an. Dieses Mal soll alles klappen.
Zuhause lindert unser Postboote mit
ein paar neuen Korda-Mustern meine schlechte Laune
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Ich lasse gerade die Woche Revue passieren, als sich eine meiner Ruten mit langsam abziehender Bremse und Dauerton meldet. Ich fliege förmlich zur Rute und nehme Kontakt auf. Jetzt muss alles glatt gehen.
Neue Schnur und sauber gebundene Rigs sind montiert. Der Fisch klebt am Boden fest. Ich spüre, dass mein Gegenüber Gewicht hat. Ich drille ganz langsam, will den Fisch nicht verlieren. Nach etwa zehn Minuten macht es Peng!
Ausweichmanöver: Mein Schirm steht
im strömenden Regen am Baggersee
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Extra harte Pacific Tuna Hakenköder
in 24 Millimeter machen den Brassen das Leben schwer
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Ich brauche bestimmt 30 Minuten, um mich wieder einigermaßen zu beruhigen. Irgendwie schaffe ich es trotzdem, mich zu motivieren und die Rute neu an den Platz zu werfen.
Mit einem schnellen ziiiiipppp ziehe ich die Bude zu und hasse mich und die Welt.
Ein kleines Lächeln, aber keine
Zufriedenheit über einen dicken Baggerseekarpfen
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Meine nasse Matte und der Wiegesack über unserem Gartenzaun kommentiert meine Frau mit: „Na siehst Du, es klappt doch!“
So richtig freuen kann ich mich über die Fische trotzdem nicht. Zu tief sitzt der Dorn der vorangegangenen Niederlagen und zu sehr habe ich noch das kleine Gewässer im Kopf...
Etienne Gebel
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