Montag, 22. Juni 2015

SOMMERANFANG


Gestern war kalendarischer Sommeranfang!
Womöglich haben Sie auch nichts davon gemerkt.
Wundert mich nicht, denn 12 Grad und (Dauer-)Regen – diese traurigen Fakten haben nun wahrlich nix mit Sommer zu tun.
Ja ja, ich weiß, das ist die so genannte Schafskälte. Die folgt bekanntlich auf die Eisheiligen und die Hundstage. Oder war es doch das Schweinewetter?
All diese wunderbaren Bauernregeln – die sollen uns wohl suggerieren, dass Sommertemperaturen von 12 Grad nicht ungewöhnlich sind.
Stimmt sogar. Ganz sicher hier bei uns am Niederrhein. Da sind solche Temperaturen selbst im Juli oder August nichts Außergewöhnliches.


Regen satt...

Trotzdem nervt es.
Zumal sich die Fische offenbar nicht überall an die nächste Bauernregel halten.
Die besagt nämlich, dass die Karpfen bei kühleren Temperaturen im Sommer erst so richtig in Fahrt kommen.
Erst am Wochenende wieder: Bilderbuch-Fangwetter mit reichlich Wind und jeder Menge Regen.
Kühl (und nass) war es also. Katja, meine bessere Hälfte, hatte sogar den dicken Pelz dabei. Und selbst mir war es ohne Sweater zu kühl. Die Schlafsäcke – immer noch mit „Winterfell“.
Nicht einmal das mitgebrachte, kühle Bier wollte mir richtig schmecken.
Auch Katja hat dankend abgelehnt und stattdessen lieber noch einen heißen Kaffee aufgebrüht. Der wärmt wenigstens von innen.
Heißgetränk statt Gerstenkaltschale also.

Die Tage mit echtem Sommerfeeling lassen sich bisher an einer Hand abzählen

Und die tiefe Kiesgrube, an der wir lehrbuchmäßig schön im Wind gesessen haben?
Da herrscht unter Wasser offensichtlich immer noch Winter – was die Fischaktivitäten angeht jedenfalls.
Wobei: Ganz stimmt das nicht.
Um zwei Uhr in der Nacht hatte ich (in strömendem Regen!) meinen Biss.
Statt des erhofften Karpfens konnte ich allerdings nur eine halbstarke Brasse ans Ufer leiern.
War das Anfüttern doch nicht ganz für die Katz.

Heißgetränk statt Gerstenkaltschale...
Damit sich die Karpfen an die Bauernregeln halten, braucht es wohl vorher zumindest ein paar Tage richtigen Sommer. Aber der ist in diesem Jahr bis jetzt buchstäblich ins Wasser gefallen, die Tage mit Sommerfeeling lassen sich an einer Hand abzählen.

Selbst attraktive Köder können die Karpfen bisher nicht aus der Reserve locken
Nächste Woche beginnen bei uns in NRW bereits die Sommerferien.
Vielleicht wird das Wetter dann dem Sommer eher gerecht.
Es wären allerdings nicht die ersten Sommerferien, die total verregnet sind.
Was will man machen?
Positiv denken!
Und ich kann dem Elend zumindest eine positive Seite abgewinnen: Wenn die Klimaerwärmung ausbleibt, lungert am Wasser weniger feierwütiges Partyvolk herum.
Das schont die Nerven und dann bleiben die Blanks vielleicht das Einzige, über was ich mich in diesem Sommer am Wasser ärgern muss...


Bisse? Das kann in diesem Jahr nur noch besser werden

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