Dienstag, 26. Januar 2016

NUR NOCH BIS ZUM 31. JANUAR:

CiF abonnieren und „It´s my life“ von Eddy Sterckx
GRATIS bekommen!


Jetzt Carp in Focus abonnieren – dann gibt’s das 148 Seiten starke Buch „It´s my life“ von Eddy Sterckx in Deutscher Übersetzung GRATIS dazu.

Hier geht’s zum ABO:

Montag, 25. Januar 2016

Hält warm und trocken: Vantage All Weather Suit




Die Vantage-Bekleidung von Chub kombiniert Funktionalität und Widerstandsfähigkeit mit abenteuerlichem Outdoor-Flair. Der Vantage All Weather Suit ist ein 3-in-1-Anzug, der sowohl an der Jacke als auch an der Hose über Climatex(R) 3000-Außenmaterial verfügt. Kombiniert mit der Thermatex(R)-Technologie bietet der Anzug eine Wassersäule von 3000 Millimeter und eine Atmungsaktivität von 3000 g/m2. Die Jacke (inklusive herausnehmbarer Fleecejacke, die auch separat getragen werden kann) bietet eine verstellbare isolierte Kapuze, geräumige Taschen sowie Ärmelbündchen mit Klettverschluss. Die Hose hat eine Passform, die hohe Beweglichkeit gewährleistet. Größen: M bis XXXL. Farbe: olivgrün. Preis: 199 Euro.

Weitere Infos:




Samstag, 23. Januar 2016

CiF 57 kommt!

Unsere Winter-Ausgabe, Carp in Focus 57, gibt’s ab 29. Januar im Fachhandel.
Weitere Details zum Inhalt unserer
„White Edition“ gibt’s HIER

Freitag, 22. Januar 2016

DAS FISCHAUGE


Baam! Donnerstag, kurz nach Feierabend.
Soeben habe ich die Fahrertür meines Autos zugeschlagen. Dieses Mal stehe ich aber nicht wie gewohnt auf dem matschigen Feldweg am Baggersee, sondern in der Tiefgarage eines Einkaufszentrums. Ich mache mich auf den Weg, meine neueste Errungenschaft abzuholen: ein neues, extra bestelltes Nikon-Objektiv.
Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk, welches ich mir selber schenke sozusagen.
Neben der Angelei, habe ich vor vielen Jahren die Fotografie als zusätzliches Hobby für mich entdeckt. Es ist jedoch mittlerweile mehr als nur ein Hobby, es ist Leidenschaft geworden.


10.5 mm Fisheye – ein sehr spezielles Objektiv
Dazu gehören auch Produktbilder für meine Partnerfirmen u.a. Korda, CC Moore und Aqua Products. Das macht mir richtig Spaß!
Zudem haben wir als naturverbundene Karpfenangler oft die Chance, einzigartige Bilder am Wasser zu machen. Ich liebe es, Situationen und Erlebnisse aus der Natur in Bildern festzuhalten und mit nach Hause zu nehmen.
Oft habe ich darüber nachgedacht, meine Fotosammlung in einem eigenen Buch zu veröffentlichen. Mir fehlten jedoch bis jetzt der Mut und die finanziellen Mittel, so ein Projekt auf die Beine zu stellen.

Der Name des Objektivs kommt vom Auge des Fisches
Die Kassiererin im Fotoladen machte ein erstauntes Gesicht, als ich für eine so kleine Optik so viele hundert Euro auf den Tresen blättern musste.
Fast 700 hart verdiente Euro waren es.
Aber ich habe mir genau dieses originale Nikon 10,5 Millimeter Fisheye-Objektiv in den Kopf gesetzt und lange dafür fleißig meinen „Sparstrumpf“ befüllt.
Ja genau ein Sparstrumpf, denn als allein verdienender Familienvater mit zwei Kindern hat man ein begrenztes Budget. Da sitzen die Euro nicht mehr so locker.

Der Name des Objektivs kommt vom Auge des Fisches
Etwas über ein Jahr hat es gedauert, bis ich das nötige Geld zusammen hatte. Sie werden lachen, aber dafür werfe ich jeden Tag ein bis zwei Euro hinein. Und dann hat es nach 400 Tagen mit ein paar Extra Spardurchgängen gepasst. Nun kann ich es kaum erwarten, das Objektiv in meinem mittlerweile eingerichteten Fotostudio auszuprobieren.
Ein Fischaugenobjektiv also. Wofür das?

Aufnahmen werden gewollt verzerrt und wirken dadurch dynamischer

Neben der Panorama-/ und Produktfotografie möchte ich es gerne für dynamische Aufnahmen auf engstem Raum benutzen. Man stelle sich vor, man möchte beispielsweise im Inneren seines Zeltes ein Foto machen und dabei in einem Blickwinkel von 180 Grad alles aufs Bild bekommen.
Das geht mit dieser Optik. Genial oder?
Für die beliebten Mann-Fischbilder ist diese Art von Objektiven eher ungeeignet.
Für Poser ist ein solches Objektiv nichts.


Holz im Studio - Nicht alle Bilder müssen zwangsläufig am Wasser
In den letzten Wochen habe ich mich in den langen Winterabenden zudem mit weiterer Produktfotografie auseinander gesetzt. Einige Bilder habe ich schon für weitere Artikel vorgesehen, die dieses Jahr im Carp in Focus Magazin erscheinen werden.


Die Produktfotografie hat mich schon immer sehr fasziniert

Übrigens: Meinen Winterfutterplatz halte ich weiterhin aktiv. Zwei Mal pro Woche fahre ich nach der Arbeit vorbei und bringe in kleinen Mengen von etwa 150 Gramm Boilies, eingeknetet in Ballen bestehend aus Groundbait-Fertigmischungen das Futter ein. Die Fische sollen beschäftigt bleiben. Nach meinem letzten Winterschuppi war ich noch vier weitere Male angeln. Leider ohne jeglichen Erfolg – von einer abgebrochenen Kurbel an einer meiner geliebten Daiwa SS 3000 Rollen einmal abgesehen.

Kurbel abgebrochen - eigene Blödheit
Kurbel abgebrochen? Wie das passieren konnte? Eigene Blödheit!
Aber auch von solchen Rückschlägen lasse ich mich nicht aus der Spur werfen...

Etienne Gebel

Donnerstag, 21. Januar 2016

Imperial Baits Carptrack Birdfood Banana

Ab sofort auch als Cold Water Boilies




In den Wintern der vergangenen Jahren kristallisierte sich der Birdfood Banana Boilie immer wieder als ausgezeichneter Kaltwasserköder heraus. Durch seine grell gelbe Farbe ist er extrem auffällig unter Wasser und weckt die Neugier träger Winterkarpfen. Sein Banana Flavour ist auf Ethylalkohol Basis und löst sich daher extrem gut in kaltem Wasser. Der herrlich süße und cremige Geschmack entsteht durch die Zugabe von IB Carptrack NHDC (natürlicher Sweetner, 1800x süßer als Zucker, ohne dabei bitter oder scharf zu werden) und feinstem stark löslichem Kälbermilchpulver. Das zugesetzte IB Carptrack Liquid Amino sorgt mit seinem Aminosäureprofil für eine extrem gute Futteraktzeptanz und Fressstimulation.




Diesen Birdfood Banana Boilie gibt es jetzt auch in der Cold Water Variante. Durch die Erhöhung der wasserlöslichen Inhaltsstoffe, wie Kälbermilch (mit 20% nun doppelte Portion!) und die Reduzierung von Eggalbumin, arbeitet der Köder nun mindestens doppelt so schnell. Anders gesagt: er arbeitet im Winter genauso gut wie normale Boilies im Sommer.
Erhältlich in 16 oder 20mm in der 2- oder 5-Kilo-Tüte. Außerdem in der 8-Kilo-iBox.

Preis ab 10,74 Euro/kg.

Direktlink in den Onlineshop:

Mittwoch, 20. Januar 2016

Neu für 2016: CCMoore Krill Micromass

Für die CARP 2016 in Zwolle (NL) hat die britische Köderschmiede CCMoore eine Reihe neuer Produkte im Gepäck. Wie das Krill Micromass.


Micromass ist hoch attraktiv für Karpfen und bietet viele Anwendungsmöglichkeiten. Hauptbestandteil ist getrocknetes Krillprotein, was mit Krillöl angereichert ist. So bleibt das Micromass körnig, wird aber nicht hart. Die unterschiedlich großen „Körner“ sind klebrig genug, um einen festen Teig daraus zu kneten. Wie Pellets lässt sich das Micromass in krümeliger Partikelform als loses Beifutter oder für das Befüllen von PVA-Sticks oder Bags verwenden.
Micromass ist ein rein natürliches Produkt und hat daher einen sehr intensiven Krill-Geruch und Geschmack. Die Proteine sind sehr gut wasserlöslich und verbreiten unter Wasser eine intensive Lockwirkung. Das enthaltene Krillöl sorgt dafür, dass die Attraktoren auch in höheren Wasserschichten verteilt werden. Die Auflösezeit lässt sich beeinflussen – je nachdem, wie fest das Micromass geknetet oder gepresst wird. Um den Hakenköder noch attraktiver zu machen, lässt sich Micromass zum Beispiel wie ein Teig um einen Boilie kneten.


Dienstag, 19. Januar 2016

WENN ALLES PASST




Der Winter ist für mich immer eine sehr interessante Jahreszeit. Der größte Vorteil: meilenweit kein anderer Angler. Da kann ich meine Plätze in aller Ruhe vorbereiten.
Als Vorbereitung für meine erste Session 2016 fütterte ich viermal im zwei Tage Rhythmus jeweils nur 500 Gramm Boilies auf verschiedenen Spots. Mein Plan fürs Angeln war, kleine Fallen zu stellen.
Am Abend vorher hatte ich das Auto schon gepackt. So konnte ich direkt nach Feierabend, am Freitag, ans Wasser. Das Wetter spielte mit: zwei Grad plus mit leichter Bewölkung. Damit konnte ich leben.


Kleine Fallen...
Ich errichte schnell meine Behausung mit allem Nötigen und bestückte meine Rigs jeweils mit einem 18mm Boilie und einem kleinen Dumbell.
Dann schnell noch das Schlauchboot aufgepumpt und die Montagen zur ihren Plätzen gebracht.
Neben dem Hakenköder fütterte ich nur einen kleinen PVA-Sack, den ich am Haken mit runter ließ. Schnell wurde es dunkel und ich machte mir erst mal etwas Warmes zu essen.

Es schneite immer noch
Der Abend verging wie im Flug. Die ganze Nacht passierte jedoch nichts, kein einzelner Pieper.
Als ich morgens aufwachte, fragt ich mich: „Warum ist es noch so dunkel im Zelt?“
Als ich dann rausschaute, traute ich meinen Augen kaum: alles war voll mit Schnee.
Meine Kumpels fragten natürlich im Laufe des Vormittags via Handy, ob die Nacht über was ging. Jeder bekam aber die gleiche Antwort: „Nun ein Schneekarpfen – das wär´s“.
Es schneite immer noch und ich legte mich mit geöffneter Zelttür wieder auf die Liege.
Im Schlafsack war es angenehm warm und außerdem strahlte meine Zeltheizung auch noch etwas Wärme ab. Was für eine Kulisse! Ich war völlig entspannt und einfach froh, am Wasser sein zu können.

Was für ein Ausblick

Auf einmal piepte meine Funkbox dreimal. Der Schnee? Oder vielleicht hatte sich ein Brassen meinen Boilie geschnappt? Plötzlich schrie mein Delkim! Die vermeintliche Brasse entpuppte sich als Fisch, der mächtig Schnur von der Rolle riss.
Schnell zog ich mir meine Watstiefel an und schon stand ich da, mitten im Schnee, bis zu den Knien im kalten Wasser mit einer krummen Rute. Ein unbeschreibliches Gefühl...

Ich war mega happy

Um es kurz zu machen: Den Fisch landete ich sicher.
Im Kescher sah ich nur, dass es ein für unsere ostfriesischen Verhältnisse riesiger Fisch war!
An Land wurden schnell wurden einige unvergesslich schöne Bilder gemacht. Es war einfach eines meiner schönsten Erlebnisse im Angelleben. Über den goldenen Schuppi war ich mega happy. Meinen Erfolg teilte ich sofort meinen engsten Kumpels mit, die sich alle dermaßen mit mir freuten. Die Stimmung war einfach super, dieses Mal passte einfach alles.

Dennis Janssen

Sonntag, 17. Januar 2016

SCHNEEGESTÖBER


Inspiriert von den Geschichten aus den Büchern von Christopher Pachmanns und Achim Schlüssel ging es für mich bei dem wohl geilsten Schneegestöber ans Wasser, mit dem Ziel einen Karpfen im Schnee zu fangen.
Einfach nur traumhaft, bei dem „Sauwetter“ war kein anderer Angler am Wasser, ich hatte freie Platzwahl.
Der Spot wurde direkt mit ein paar 15er Murmeln präpariert und eine Falle hinterher.
Die andere Rute legte ich auf ganz neuem Terrain ab.
Mein Schneemann aus einem 15er Garlic-Boilie mit einem weißen, 10-Millimeter-Poppi landete auf sechseinhalb Metern Tiefe. Dazu eine Hand voll zerdrückter und halbierter Pillen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ertönte endlich der ersehnte Ton aus meinem Carpsounder.
Tatsächlich ein Biss. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet und jetzt war ich ganz nah dran an meinem Karpfen im Schnee.
Nach kurzem aber spannendem Drill glitt ein makelloser Spiegler über meinen Kescher.
Perfekt.
Aber es sollte noch besser kommen.

Nach kurzem Drill landete ein makelloser Spiegler über meinem Kescher

Kaum war der erste Fisch versorgt, meldete sich meine rechte Rute, die ich mit dem Schneemann am Haar tiefer abgelegt hatte.
Ein Brassen? Denn es war ein für die Weißfische typischer Fallbiss.
Aber im anschließenden Drill entpuppte sich der Brassen als Karpfen.
Und was für einer: Ein ungewöhnlich schön beschuppter Spiegler glitt kurz darauf in den Kescher.
War das ein Traum? Nein, es war Realität.
Und es war die Rückmeldung, die ich mir für meinen Einsatz bei derart winterlichen Bedingungen erhofft hatte.
Bis zum Abend liefen bei dieser Session noch zwei kleine Spiegler ab – trotz andauerndem Schneegestöber.

Ungewöhnlich schön beschuppter Spiegler
Voll motiviert packte ich meine sieben Sachen ein und warf zum Abschluss an die erfolgreichen Plätze noch jeweils etwas Futter.
Ich konnte es kaum erwarten, am nächsten Tag zurückzukehren.
Ich hoffte, dass mein Platz dann nicht besetzt ist. Schließlich war Samstag.
Deshalb war ich schon sehr früh am Morgen am Wasser. Und ich hatte meine Ausrüstung aufgestockt. Dieses Mal wollte ich es gemütlicher angehen und ich wollte nicht frieren. Deshalb hatte ich eine Liege und meinen dicken Schlafsack dabei. So lässt es sich auch bei Minusgraden aushalten.
Obwohl ich meine Rigs wie am Tag zuvor an den gleichen Stellen platzierte, lief lange, sehr lange nichts.
Ich war schon etwas geknickt. Vielleicht hatte ich, verwöhnt von der Traumsession, auch zu hohe Erwartungen?
Ein richtiger Brocken - 18,6 Kilo schwer

Meine Grübeleien wurde durch einen ganz langsam abziehenden Run meiner rechten Rute unterbrochen.
Ein Dank geht an Cedric, der mit dabei war und die Rute schon aufgenommen und den Drill begonnen hatte, bis ich mich endlich aus meinem Schlafsack schälen konnte.
Als ich die Rute übernahm, merkte gleich, dass es ein guter Fisch war. Er stand wie eine Wand und kam kaum vom Grund hoch. Aber nach einer gefühlten Ewigkeit landete er dann doch im Kescher.
Ich war baff, denn mit 18,6 Kilo war das ein richtiger Brocken, gerade für unsere Gegend.
Mein Vorhaben, einen Karpfen im Schnee zu fangen, hatte ich damit mehr als erfüllt.

Christoph Lahr

Donnerstag, 14. Januar 2016

ENDLICH SCHNEE!

Endlich, endlich – was heißt denn hier endlich?
Trotzdem überschlägt´s dem Wetterfrosch fast die Stimme, als er gestern auf RTL die Meldung verkünden darf.
Quasi der Ritterschlag für jeden Wettermoderator.
So aufgeregt schien er.
Als hätte ganz Deutschland nur darauf gewartet, neben dem sonstigen Chaos auch noch im Schnee-Chaos zu versinken.
Endlich...
Ich kann´s echt nicht mehr hören!
Schon Wochen vor Weihnachten ging´s los damit: weiße Weihnacht oder keine weiße Weihnacht? Es wurde spekuliert, prognostiziert, gehofft, gebangt.
Wie in jedem Jahr und als hätten wir keine anderen Probleme.

Wer braucht schon den Winter und den Schnee?

Und niemand wollte am Ende die schlechte Nachricht überbringen, dass weiße Weihnachten deutschlandweit definitiv ausbleiben. Ich kann´s verstehen, denn es gab Zeiten, da wurde den Überbringern von schlechten Nachrichten die Hand abgehackt.
Aber hey – was ist so schlecht daran, wenn über Weihnachten kein Schnee fällt?
Wo ist das Problem?
Ich brauche keinen Schnee und alle Wintersportfans mögen mir verzeihen:
ich h a s s e Schnee!
Ich bin Karpfenangler, kein Skifahrer. Wo ist da für mich der Vorteil, wenn es schneit?
Oder macht Ihnen das extra frühe Aufstehen Spaß, weil Sie vor der Arbeit noch mit steifen Fingern den Schnee vom Gehweg räumen müssen, die Autoscheibe kratzen müssen und anschließend im Schritttempo mit dem Auto Richtung Büro über die Straße kriechen, weil der Räumdienst noch nicht alles von der „weißen Pracht“ geräumt hat?

Ich freue mich auf die Zeit, wenn ich beim Angeln die Heizung wieder zuhause lassen kann
Und wer braucht als Karpfenangler schon einen harten Winter? Nicht jetzt noch, nicht Mitte Januar, nicht nachdem es bis jetzt so mild war.
Da warte ich aufs Frühjahr, ich warte auf die Zeit, wenn ich beim Angeln meine Heizung samt dicker Gasflasche ENDLICH wieder zuhause lassen kann.
Zugefrorene Gewässer bedeuten sogar Zwangspause, da werden unsere Schnüre nicht nass.
Klar soweit?
Ich bin ehrlich: Von mir aus könnte der ganze verdammte Winter ausfallen.
Reine Zeitverschwendung, denn das (Karpfen-)Angeln bleibt schwierig. Könnte ich wählen, wären mir 25 Grad und Sonnenschein an Weihnachten jedenfalls lieber.

Warten auf den Frühling

Leider wohl ein Wunschtraum. Eine Überwinterung in der Karibik kann ich mir jedenfalls nicht leisten.
Aber von daher bin ich wenigstens froh, dass ich hier am Niederrhein lebe. Zwar gibt es hier auch selten einen richtigen Sommer, dafür ist aber der Winter bei uns eher gemäßigt.
So wie in diesem Jahr. Der Kelch mit großartigem Forst und Schnee ist an uns vorüber gegangen.
Das soll sich jetzt laut Vorhersage ändern. Schnee und Schneeregen bis ins Flachland, heißt es da.
Pünktlich zum Wochenende. Na endlich.
Ich freu mir den Arsch ab!

Kay Synwoldt

Mittwoch, 13. Januar 2016

"ALIBI-ANGELN"



Ich war angeln.
Alibi-Angeln, um genau zu sein.
Kennen Sie nicht?
Beim so genannten „Alibi-Angeln“ ist nicht das Angeln an sich der Antrieb.
Auch nicht der mögliche Fangerfolg.
Es ist eher eine Flucht. Eine Flucht vor der Frau, die zuhause nervt. Eine Flucht vor dem Alltag, um vielleicht in Ruhe mal ein paar Biere zu trinken, oder einfach an frischer Luft die Seele baumeln zu lassen.
Oder aber – und dieses Motiv scheint mir weiter verbreitet, als viele Zeitgenossen zugeben werden – man geht angeln, weil einem schlichtweg nichts Besseres einfällt.
Weil die Party fürs Wochenende kurzfristig abgesagt wurde, die Freundin einen Frauenabend geplant hat, oder vielleicht auch, weil Karpfenangeln irgendwie „cool“ ist.

Gut gesoaked ist halb gefangen...
Bei mir ist es weder die Frau die nervt, noch ein Mangel an Beschäftigungs-Alternativen.
Im Gegenteil: Über den Jahreswechsel hinweg stand ich unter Termindruck. Carp in Focus 57 geht diese Woche in Druck. Dafür musste alles rechtzeitig fertig werden. Und das bedeutet für mich lange Arbeitstage. 12 bis 14 Stunden sind normal.
Von wegen Tritratrullala, der Weihnachtsmann ist da. Auf Feiertage kann ich da keine Rücksicht nehmen, der Drucktermin steht.
Aber nun war alles fertig und ich musste einfach mal raus.
Raus aus dem Büro, weg vom Bildschirm.
Dazu kein Telefon, keine Mails, kein Internet... was für eine Befreiung!
Auch wenn es nur für ein paar Stunden oder eine kurze Nacht ist.

Hauptsache, die Schnüre sind nass...
Normalerweise ist das bei mir anders, aber der Fangerfolg war dieses Mal auch bei mir zweitrangig. Und er war außerdem wenig realistisch. Nicht Anfang Januar, nicht ohne wenigstens ein wenig Vorbereitung.
Zudem scheint das bisher eher milde Wetter selbst bei uns am Niederrhein auf dem Rückzug. Nun bekommen wir offensichtlich doch noch unser Fett weg.
Draußen hatte es drei Grad und Nieselregen – das fühlt sich auch bei uns nach Winter an.
Das Rutenauslegen: reine Makulatur.
Trotzdem hing selbstverständlich ein Köder am Haken. Reichlich mit Liquid geschwängert – eigentlich ideal für den kurzen Einsatz. Dazu ein paar Pellets.
An der anderen Montage versuchte ich es mit etwas Fake-Mais.

An der anderen Montage versuche ich es mit Fake-Mais
Bisse?
Nein, hatte ich nicht. Aber das lag sicher nicht am Köder.
Mir war der Blank in diesem Fall allerdings egal. Es ging eher um das befreiende Gefühl, am Wasser zu sein.
Und das habe ich in den vergangenen Jahren im Januar eher selten erlebt.
So fängt das Jahr doch positiv an. Trotz Alibi-Angeln.

Kay Synwoldt

Samstag, 9. Januar 2016

DER LETZTE SOLL DER ERSTE SEIN

Am 28. Dezember habe ich ein letztes Mal im Jahr 2015 Zeit, fischen zu gehen. Aber mir bleiben nur genau sechs Stunden am Wasser, um meinen ersten Karpfen aus diesem See zu fangen. Zumindest im vergangenen Jahr stand der noch aus. Zwar war ich im vergangenen Jahr dort fünf oder sechs Mal dort, habe jedoch nur halbherzig gefischt. Ich hatte nicht vorgefüttert, bei meiner Platzwahl stand die Bequemlichkeit im Vordergrund und während der besten Zeiten im Jahr war ich an anderen Gewässern unterwegs. Nicht verwunderlich also, dass ich im letzten Jahr dort noch keinen Karpfen fangen konnte.
Bei dieser letzten Gelegenheit sollte es aber doch noch passieren: nur EIN Biss würde reichen.
Aber mir blieben eben nur ganze sechs Stunden, um meine Nullnummer 2015 an diesem See zu vermeiden.




Auch dieses Mal hatte ich nicht vorgefüttert und der dichte Nebel macht es mir unmöglich, nach Fischaktivitäten Ausschau zu halten. Das Wasser war kaum zu erkennen, so dicht war der Nebel. Also wählte ich wieder einen bequemen Platz nahe am Auto und warf meine beiden Montagen an Stellen, wo ich Karpfen vermutete. Pro Rute folgten zwei Schaufeln ganze und halbierte Boilies. Die Fische sollten nur angelockt, nicht satt werden. Schließlich sollten sie noch meinen Hakenköder einsaugen. Da ich ein Maximum an Attraktivität wollte, hatte ich zuhause meine letzten 450 Gram Dickenmittel-Boilies mit GLM-Liquid übergossen und anschließend mit Fresh-Water-Bait-Attractor paniert. Das hatte in der Vergangenheit schon häufiger einen Blank verhindert.




Und tatsächlich klappte es auch dieses Mal. Ein halbe Stunde vor dem Einpacken bekam ich den einen Biss auf den Yellow-Lightning Pop-up am Chod-Rig.
Nach kurzem, unspektakulären Drill konnte ich den abgebildeten Schuppi keschern. Aus diesem See mein erster und gleichzeitig mein letzter Karpfen für 2015.

Mario Winnikes



Donnerstag, 7. Januar 2016

AUSGLEICHENDE GERECHTIGKEIT

Der Winter hielt bisher vielerorts nicht das, was er verspricht. Das war eher Spätherbst als Winter. Aber das war auch gut so. Denn so konnte man auch im Dezember die Nächte locker ohne Zeltheizung am Wasser verbringen. Kein Schnee, kein Eis – dafür krumme Ruten und nasse Kescher. Das war ganz nach meinem Geschmack.
Im Dezember lief es für mich trotzdem eher bescheiden. Ich fing mehr Brassen als Karpfen. Am Ende hieß es 17 zu 2 für die schleimigen Viecher, um es in Zahlen auszudrücken!
Ich freute mich zwar über jeden Fisch, aber als das erste Dutzend voll war, hatte ich doch ein wenig die Nase voll.
Der Schnee ließ in diesem Winter lange auf sich warten

Mein Tiefpunkt: Am 30. Dezember beendete ich mein Angeljahr nach vier Nächten mit nur einer Brasse, stark angefressen. Nicht zuletzt weil es zwei, in Fachkreisen gerne auch als Goldzahnkormorane bezeichnete Angler direkt neben mir auf meinen Geduldsfaden abgesehen hatten. Zu guter Letzt sammelten sie früh am Morgen noch meine beiden Schnüre ein. Ich war restlos bedient.
Nächste Saison läuft es wieder...“, redete ich mir auf der Heimfahrt ein.
Über Silvester hatte ich neue Kraft und Motivation getankt.
Und so fand ich mich am 1. Januar 2016 schon wieder am Baggersee ein. Der Winter hielt mit Verspätung nun doch noch Einzug. Vielleicht hatte ich sogar realistische Chancen auf einen Schneekarpfen.


Jetzt muss nur noch einer beißen...

Und tatsächlich: Die Fische bissen – trotz sinkender Temperaturen. Am ersten Tag des Jahres konnte ich gleich einen Karpfen fangen. Klein aber fein!
Ich freute mich, dass es so schnell mit einem Rüssler geklappt hat und noch dazu zeigte die Wetterapp nun Schneefall voraus. Am nächsten Tag holte Frau Holle nach, was sie bis dahin vergessen hatte.
Würde der Schnee liegen bleiben? Ach ja – fangen müsste ich dann ja auch noch einen…

Endlich wieder ein Karpfen

Am Abend fing ich innerhalb von einer Stunde zwei schöne Spiegler, doch noch blieb der Schnee nicht liegen. Ich war trotzdem motiviert und voller Tatendrang, die Ruten lagen perfekt. Es musste einfach klappen.
Es war kalt als ich früh morgens an den Ruten stand. Der Schnee rieselte leise vor mir auf die Wasseroberfläche. Ob die Fische nun auf einer anderen Tiefe patrouillierten, als noch am Vorabend?


Innerhalb von nur einer Stunde folgte ein weiterer Spiegler

Plötzlich piepte es neben mir. Meine linke Entoh-Rolle fing langsam an, Schnur freizugeben.
Ein Biss!
Ich nahm die Rute auf und mir wehte der Schnee entgegen, der sich in den letzten Stunden darauf gelegt hatte.
Es war wie ich es mir vorgestellt hatte: In diesen Augenblicken gab es nur den Schnee, den Fisch und mich. Einfach MAGISCH!

Ich kann es kaum glauben - endlich ein Karpfen im Schnee

Nachdem ich meine Montage mit einem neuen Octopex Hard & Light Hookbait wieder auf einer Steinpackung in 10,5 Metern Tiefe abgelegt hatte, wollte ich schnell wieder in meinen Schlafsack krabbeln.
Doch daraus wurde nichts: Vollrun!
Ich konnte es nicht fassen. Mit einem riesigem Grinsen drillte ich meinen zweiten Karpfen aus dem Schneegestöber in meinen Kescher. Über seinen Leib waren einige Schuppen gestreut, ein wunderschöner Fisch.

Es gibt sie doch - die ausgleichende Gerechtigkeit

Leider habe ich mich bei den anschließenden Selbstauslöserbildern mächtig blöd angestellt. Die Bilder sind leider nicht so gut gelungen, sie sind unscharf.
Mir ist das egal. Ich konnte den Moment genießen und war zufrieden.
Was wollte ich mehr: Am 4. Januar schon fünf Rüssler auf der Habenseite – Wahnsinn!
Ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt, aber es gibt sie also doch, die ausgleichende Gerechtigkeit.

Kevin Spanl

Dienstag, 5. Januar 2016

DIE MOTIVATIONSSPRITZE

Nur einen Tag nach der misslungenen Sitzung am heiligen Abend bin ich zurück am heimischen Schreibtisch um Vorfächer für die nächste Sitzung zu binden. Ich habe mich von den letzten Geschehnissen ein wenig erholt. Nun ist es an der Zeit, die nächsten Vorbereitungen zu treffen. Dazu gehört neben dem Binden neuer Vorfächer auch der Austausch meiner angeschlagenen Hauptschnur.
Trotz des Rückschlages will ich weiter machen – Aufgeben kommt nicht in Frage!
Ich will weitere Winterkarpfen fangen. Und wenn das nicht freiwillig klappt, werde ich mein Glück eben erzwingen.
Nach einem Telefonat mit meinem besten Freund Uwe, um diesen um Rat zu fragen, habe ich mir seinen Spruch gemerkt: „Geh fischen wenn Du Zeit hast“!

Meine Vorfächer bereite ich zuhause vor
Im Morgengrauen mache ich mich wieder auf den weiten Fußmarsch zum Angelplatz. Es herrscht himmlische Ruhe, die Luft ist sehr angenehm. Der leichte Wind kommt nach wie vor aus südwestlicher Richtung, mit 8°C ist es weiterhin recht mild.
Das Wasser kräuselt sich und es riecht nach Karpfen. Wieder einmal.
Routiniert ist in kürzester Zeit alles am Platz. Selbst die Montagen bekomme ich dieses Mal ohne einen einzigen Fehlwurf an die Stelle in Nähe des Totholzes. Heute scheint alles besser zu laufen. Ich bin gespannt. Ich laufe am Ufer entlang und werfe dieses mal nur fünf abgezählte Boilies pro Rute rein. Mehr gibt’s heute nicht.
Ich entspanne im Stuhl, mein Blick schweift über den See.

Nach dem letzten Desaster braucht es auch eine neue Hauptschnur

Mittlerweile hat sich eine ganze Menge Federvieh versammelt: Mehrere hundert Graugänse, Blesshühner, Reiherenten, Haubentaucher, Stockenten die ganze Palette ist vertreten und das ist kaum zu überhören.
Meine Delkims hingegen schweigen. Zwischendurch kommt mein kleiner Kumpel – ein Rotkelchen Männchen zu Besuch. Er wird sicher denken, was macht der Typ eigentlich schon wieder hier?
Hat der denn kein Zuhause?
Ich nähere mich dem 10-Uhr-Zeitfenster. Das ist die heiße Zeit für einen Biss. Ich sitze schon in Position, nun mit hochgezogenen Watstiefeln. Nein das hat nichts mit Arroganz zu tun, ich habe lediglich Schiss, wieder zu scheitern wenn einer anbeißt. Dieses Mal will ich zu 100 Prozent vorbereitet sein. Denn alle Anbisse kamen zuletzt zwischen 10 und 11 Uhr. Ein kurzes Zeitfenster der Fischaktivität und sehr typisch für den Winter.

Meine selbstgemachten Hakenköder bekommen noch eine extra Ladung Attraktivität
Tatsächlich schlägt kurze Zeit später mein rechter Delkim Alarm. Ich springe zur Rute, am anderen Ende setzt sich ein Winterkarpfen zur Wehr.
Dieses mal muss es klappen.
Mein Gegenüber ist träge und fühlt sich nicht so schwer an wie der letzte. Ich will ihn trotzdem haben. Ich bin enorm gestresst und nervös, bekomme den Fisch aber relativ schnell ans Ufer.
Im klaren Wasser bekomme ich die goldene Schuppen-Schönheit kurz darauf zum ersten Mal zu Gesicht.
Als sich dann endlich das Keschernetz um den langen Körper schließt, bin ich erleichtert.
Endlich hat es wieder geklappt!

Der Winterschuppi ist für mich eine echte Motivationsspritze

So ein Fisch ist wie eine Motivationsspritze, um weiter zu machen. Alle Mühen, sowie Pleiten sind mit einem Schlag vergessen.
Wieder einmal habe ich erlebt, dass beim Fischen alles möglich ist.
Man muss nur die Sachen packen, losfahren und an seinen Erfolg glauben.

Etienne Gebel