Freitag, 22. Januar 2016

DAS FISCHAUGE


Baam! Donnerstag, kurz nach Feierabend.
Soeben habe ich die Fahrertür meines Autos zugeschlagen. Dieses Mal stehe ich aber nicht wie gewohnt auf dem matschigen Feldweg am Baggersee, sondern in der Tiefgarage eines Einkaufszentrums. Ich mache mich auf den Weg, meine neueste Errungenschaft abzuholen: ein neues, extra bestelltes Nikon-Objektiv.
Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk, welches ich mir selber schenke sozusagen.
Neben der Angelei, habe ich vor vielen Jahren die Fotografie als zusätzliches Hobby für mich entdeckt. Es ist jedoch mittlerweile mehr als nur ein Hobby, es ist Leidenschaft geworden.


10.5 mm Fisheye – ein sehr spezielles Objektiv
Dazu gehören auch Produktbilder für meine Partnerfirmen u.a. Korda, CC Moore und Aqua Products. Das macht mir richtig Spaß!
Zudem haben wir als naturverbundene Karpfenangler oft die Chance, einzigartige Bilder am Wasser zu machen. Ich liebe es, Situationen und Erlebnisse aus der Natur in Bildern festzuhalten und mit nach Hause zu nehmen.
Oft habe ich darüber nachgedacht, meine Fotosammlung in einem eigenen Buch zu veröffentlichen. Mir fehlten jedoch bis jetzt der Mut und die finanziellen Mittel, so ein Projekt auf die Beine zu stellen.

Der Name des Objektivs kommt vom Auge des Fisches
Die Kassiererin im Fotoladen machte ein erstauntes Gesicht, als ich für eine so kleine Optik so viele hundert Euro auf den Tresen blättern musste.
Fast 700 hart verdiente Euro waren es.
Aber ich habe mir genau dieses originale Nikon 10,5 Millimeter Fisheye-Objektiv in den Kopf gesetzt und lange dafür fleißig meinen „Sparstrumpf“ befüllt.
Ja genau ein Sparstrumpf, denn als allein verdienender Familienvater mit zwei Kindern hat man ein begrenztes Budget. Da sitzen die Euro nicht mehr so locker.

Der Name des Objektivs kommt vom Auge des Fisches
Etwas über ein Jahr hat es gedauert, bis ich das nötige Geld zusammen hatte. Sie werden lachen, aber dafür werfe ich jeden Tag ein bis zwei Euro hinein. Und dann hat es nach 400 Tagen mit ein paar Extra Spardurchgängen gepasst. Nun kann ich es kaum erwarten, das Objektiv in meinem mittlerweile eingerichteten Fotostudio auszuprobieren.
Ein Fischaugenobjektiv also. Wofür das?

Aufnahmen werden gewollt verzerrt und wirken dadurch dynamischer

Neben der Panorama-/ und Produktfotografie möchte ich es gerne für dynamische Aufnahmen auf engstem Raum benutzen. Man stelle sich vor, man möchte beispielsweise im Inneren seines Zeltes ein Foto machen und dabei in einem Blickwinkel von 180 Grad alles aufs Bild bekommen.
Das geht mit dieser Optik. Genial oder?
Für die beliebten Mann-Fischbilder ist diese Art von Objektiven eher ungeeignet.
Für Poser ist ein solches Objektiv nichts.


Holz im Studio - Nicht alle Bilder müssen zwangsläufig am Wasser
In den letzten Wochen habe ich mich in den langen Winterabenden zudem mit weiterer Produktfotografie auseinander gesetzt. Einige Bilder habe ich schon für weitere Artikel vorgesehen, die dieses Jahr im Carp in Focus Magazin erscheinen werden.


Die Produktfotografie hat mich schon immer sehr fasziniert

Übrigens: Meinen Winterfutterplatz halte ich weiterhin aktiv. Zwei Mal pro Woche fahre ich nach der Arbeit vorbei und bringe in kleinen Mengen von etwa 150 Gramm Boilies, eingeknetet in Ballen bestehend aus Groundbait-Fertigmischungen das Futter ein. Die Fische sollen beschäftigt bleiben. Nach meinem letzten Winterschuppi war ich noch vier weitere Male angeln. Leider ohne jeglichen Erfolg – von einer abgebrochenen Kurbel an einer meiner geliebten Daiwa SS 3000 Rollen einmal abgesehen.

Kurbel abgebrochen - eigene Blödheit
Kurbel abgebrochen? Wie das passieren konnte? Eigene Blödheit!
Aber auch von solchen Rückschlägen lasse ich mich nicht aus der Spur werfen...

Etienne Gebel

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