Donnerstag, 7. Mai 2015

ZWEI WOCHEN LA RIBIERÈ

Unserem Leser Volker Protzek hat die Teilnahme an einem Workshop für Karpfenangler offenbar nicht geschadet. Jedenfalls wurde seine Frühjahrstour an den La Ribieré in Frankreich gleich mit einem richtig dicken Fisch gekrönt.

Im Winter habe ich die Zeit genutzt und an einem Workshop für Karpfenangler teilgenommen. Hub Genders, Inhaber der niederländischen Köderschmiede Keen Carp, richtet solche Workshops aus. Einen Workshop für Karpfenangler, wer braucht denn sowas?
Anfangs war ich auch skeptisch aber neugierig zugleich.
Heute kann ich sagen: Es hat sich gelohnt! Hub hat bei mir an diesem Tag einen Schalter umgelegt – bezüglich Taktik, Futter, Boilies oder Rigs.
Mit neuer Inspiration sollte es in diesem Frühjahr in den Süden Frankreichs gehen, genauer gesagt an den La Ribieré. Ein Paylake. Ich weiß, was viele jetzt vielleicht denken.
Aber sind es nicht gerade diese kommerziellen Seen, von denen man oft hört und sagt, dass sie nicht einfach sind?
Ich kann das bestätigen. Denn viele dieser Gewässer werden extrem stark beangelt. Da haben die Karpfen schon alles gesehen. Für mich jedes Mal wieder eine Herausforderung, dort erfolgreich zu fischen.

Drei Ruten erlaubt...

Meine Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Die für mich frisch abgedrehten Boilies kamen pünktlich. Hot-Fish-Gammarus-Fresh-Apple in 15 Millimeter sollten es sein. Für meine Teig-Montagen hatte ich White-Fish-Mix-dabei, den ich mit Fresh Apple und Butyric Flavour verfeinerte. Zwei Sorten Soaked Mini-Boilies 8mm (Blueberry Dynamite und Monster Crab) komplettierten meine Köderauswahl für den 2-wöchigen Trip an den La Ribieré.
Das Auto war gepackt, mein Hund Uncas noch mit rein – dann ging es zu meinem Freund Thomas Talaga, den ich noch abgeholt habe.
Nach etwa 1100 km und 12 Stunden Fahrt kamen wir gegen Mittag an.
Ich hatte in der ersten Woche Angelplatz 3, Thomas Angelplatz 4.
Das Wetter war nicht sonderlich einladend: Regen, nur 10 Grad, Nordwestwind.
Keine rosigen Aussichten.

In der ersten Woche lief es gut

Trotz Dauerregen ging es danach mit dem Futterboot auf Spotsuche.
Am La Ribieré sind zwar drei Ruten erlaubt, ich habe dennoch erst einmal auf nur zwei Spots festgelegt. Die erste Rute legte ich am gegenüberliegenden Ufer in etwa zwei Metern Tiefe ab, direkt an einer kleinen Kante. Bestückt mit 15mm Hot Fish Gammarus Fresh Apple an einem Kombi-Stiff-Rig am 10er Wide-Gape.
Diesen Spot hielt ich mit nur etwa 20 Boilies, die ich jeden Tag punktgenau ausbrachte, unter Futter.
Die zweite Rute legte ich direkt im alten Flussbett etwa in der Mitte des Sees ab. Dort ist es gute drei Meter tief. Diesen Spot befischte ich mit etwa 60 Millimeter großen Teigbällen.
Als Montage kam passend dazu ein 60 Gramm Paste Bomb Blei mit einem 10cm-Stiff-Rig am 12er Gamakatsu Haken zum Einsatz. Am Haken zwei 8mm Mini-Boilies. Zwei Handvoll Mini Boilies verteilte ich noch um den Hakenköder.

Ein schöner Spiegler auf Mini-Boilies

Einen dritten Spot, den ich noch nicht befischte, fütterte ich die ersten drei Tage zweimal täglich mit etwa 500 Gramm Boilies an. Dort sollten die Fische erst Vertrauen aufbauen.
Mein Resultat nach der ersten Woche: sechs schöne Karpfen bis 18,5 Kilo auf den ersten beiden Spots. Vier davon übrigens auf Teig!
Auf meinem dritten Spot, den ich erst ab dem vierten Tag befischt hatte, fing ich prompt einen schönen Spiegler mit 25,1 Kilo, sowie einen schönen Zeiler mit 17 Kilo.
Leider ging es mit meiner Session nicht so weiter. Thomas und ich mussten in der zweiten Woche die Stelle wechseln. Fortan saßen wir an Angelplatz 7 im flacheren Teil des La Ribieré.

Was für ein Brocken: 25,1 Kilo

Leider wechselte auch das Wetter: der kühler Nordwind frischte auf. Zwar blieb der Regen aus, dafür fielen nachts die Temperaturen bis auf Minusgrade. Mit fallender Wassertemperatur zogen sich auch die Karpfen ins tiefere Wasser zurück. Nur mein Freund Thomas konnte am letzten, etwas wärmeren Tag noch drei Karpfen fangen.
Thomas setzte dabei eher auf den optischen Reiz mit einer Chod-Rig-Montage.
Trotzdem hatte auch ich keinen Grund zum Meckern: Ich fing auf Anhieb einen Fisch über 25 Kilo und war mit insgesamt acht Fischen mehr als zufrieden.
Auf der langen Heimfahrt war schon wieder die Planung für die nächste Session im Gespräch.

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