Sonntag, 22. November 2015

EIN RUN AM MORGEN...


von Markus Tölk

Die Bäume verlieren ihre Blätterpracht, die Tage werden immer kürzer, die Nächte länger. Die Zeichen der Natur pendeln sich allmählich auf die kalte Jahreszeit ein. Auch wenn ich die Dunkelheit weniger mag, beginnt trotzdem für mich eine der schönsten Zeiten am Wasser. Die bunten Blätter überall auf dem Boden oder noch an den Bäumen, das alles verleiht der Natur eine einzigartige Stimmung. Einfach herrlich.
Ich versuche jetzt, so oft wie möglich am Wasser zu sein – nicht nur der Fische wegen.


Ich liebe die bunten Farben des Herbstes
Wie an so vielen Tagen mache ich mich wieder auf an den See, um dort eine Nacht zu fischen. Ich muss nicht weit fahren. Schon nach ein paar Minuten Autofahrt erreiche ich meinen See, der mich lieben oder hassen kann. Trotzdem ist er es immer wieder wert, einen Versuch zu starten.
Es ist schon dunkel, als ich mein Camp aufbaue. Zum Glück sitzt jeder Handgriff.
Meine Ruten bestücke ich jeweils mit einem 18mm ScopanaX-Boilie und einem hellen Pop-up. Außerdem bestückte ich beide Rigs mit PVA-Stick, gefüllt mit einer Mischung aus Stickmix, Pellets und zerkleinerten Boilies, mit Banana-Milk-Shake-Liquid geboostet.

An den Haken kommt ein ScopanaX-Boilie und ein Toffee Pop-up

Am Ufer der Kiesgrube fällt es steil ab. Meine Ruten brauche ich nur mit einem Pendelwurf hinauszubefördern. Direkt hinter der Krautkante ist es schon etwa acht Meter tief. Da sollten die Fische jetzt entlang ziehen. Meine Schnüre senke ich ab, damit kein Fisch Kontakt zur Schnur bekommen kann und dadurch womöglich verschreckt wird.
Dann beginnt das große Warten auf das Aufheulen des Bissanzeigers.

Ein wenig Tuning am Hakenköder gehört jetzt für mich dazu
Ich hocke mich noch eine Zeit lang neben meine Ruten und lausche der Natur und dem Wind. Mehrmals in der Nacht bekomme ich einzelne Zupfer auf beide Ruten. Eigentlich kein gutes Zeichen, denn ich vermute Weißfische am Platz.
Ich finde mich schon damit ab, dass ich wahrscheinlich blanken werde. Ein Karpfen hätte meinen Köder doch längst nehmen müssen.

Warten auf den Lauf
Aber kurz bevor mein Wecker klingeln soll, kommt der erhoffte Aufschrei meines Bissanzeigers.
So werde ich besonders gerne geweckt.
Ab an die Rute und los geht´s. Mein Gegner macht ordentlich Druck und zieht mir richtig Schnur von der Rolle. Meine Bremse kreischt, ich liebe diesen Ton.
Dazu die Rute krumm – Anglerherz, was willst du mehr?

Doch noch ein Fisch...
Nach heftigem Drill gleitet ein kompakter Herbstkarpfen in meinen Kescher.
Einfach geil, denn ich hatte schon gar nicht mehr mit einem Lauf gerechnet.
Wie heißt es so schön: Ein Run am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.
Euch allen wünsche ich noch ein erfolgreiches (Rest-)Jahr.
Nur Mut, da geht noch was.

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