Sachen gibt´s. CIF-Leser Detlef Otto hat seine neue Angelsaison schon mit einem schönen Schuppi eröffnet. Soweit, so gut. Aber sein Erster 2015 war gleich ein Fisch mit Überraschungs-Effekt. Vielleicht ein gutes Omen für die kommende Saison.
"Letzten Montag trieb es mich raus ans Wasser. Meine liebe Frau
hatte mir zwei Tage am Wasser geschenkt. Das schönste Geschenk für
mich. Nichts wie raus. Es ging an einen 44 Hektar großen Baggersee.
Ich war schon früh da. Um drei Uhr nachmittags. So hatte ich noch
Zeit, vor der Dunkelheit alles aufzubauen. Die Tage sind kurz um
diese Jahreszeit.
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Nebel am Morgen... |
Für meine Ruten wählte ich zwei unterschiedliche Spots: einen
auf zirka 90 Meter Entfernung bei etwa acht Metern Wassertiefe, den
anderen in zirka 50 Metern Entfernung. Dort ist es etwa 12 Meter
tief. Beide Ruten bestückte ich mit der gleichen Köder-Kombination:
ein 20er Erdbär-Fish-Boilie (Bär-Baits) mit einem 16er HMM Poppi. Die kurze Rute
fischte mit PVA. Darin ein paar gecruschte Boilis, grobes Meersalz
und ein paar Pinki-Maden.
Das große Warten begann. Und das kann um diese Jahreszeit lange
dauern. Aber da muss man durch.
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Gelungener Saisonabschluss 2014 |
Mittwoch Morgen sah ich auf meinem kurzen Spot eine Brasse rollen.
Endlich Aktivität!
Ich sprach mir Mut zu. Um etwa halb eins, ich machte es mir gerade
im Zelt auf der Liege gemütlich, gab meine Hupe plötzlich ein paar
Piepser von sich.
Ich war sofort von Null auf Tausend. Gummischlappen an, nichts wie
raus.
Der Swinger war nach unten gesackt. Fallbiss! Wahrscheinlich eine
Brasse. Aber besser als nichts. Ich nahm die Rute auf und machte zwei
Kurbeldrehungen. Aber ich bekam keinen Kontakt. Was hat das jetzt zu
bedeuten?
Dann auf einmal: BAM! Massiver Widerstand.
Keine Brasse, sondern ein Karpfen.
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Endlich wieder am Wasser |
Der hatte wohl den Boilie aufgenommen und war auf mich zu
geschwommen. Da ich durch den Fallbiss nicht mit einem Karpfen
gerechnet hatte, standen meine Watstiefel noch oben am Zelt. Die
brauche ich, um einen gehakten Fisch von den Sträuchern links und
rechts von meinem Angelplatz fern halten zu können.
Ich also wieder hoch zum Zelt, mit einer Hand den Karpfen auf
Spannung haltend, mit der anderen Hand rein in die Watstiefel.
Wahrscheinlich ein Bild für die Götter, wie ich versuchte, mir in
dieser prekären Situation die verdammten Stiefel über zu ziehen.
Aber irgendwie gelang es.
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Kein Brassen, sondern ein Karpfen! |
Nun konnte ich den Drill fortsetzten. Der Widerstand am anderen
Schnurende war immer noch massiv. Trotzdem konnte ich den Fisch nach
ein paar kurzen aber starken Fluchten in Ufernähe bringen. Schon
mein erster Kescherversuch gelang.
Erst einmal durchatmen.
Als ich dann in den Kescher sah, verschlug es mir fast den Atem:
Den kenne ich doch?
Diesen Schuppi hatte ich Anfang Dezember als meinen Abschlussfisch
für die Saison 2014 gefangen. Und nun lag er schon wieder vor mir.
Ich war baff!
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Unerwartetes Wiedersehen: derselbe Schuppi eröffnet auch meine Angelsaison 2015 |
Mit einem tollen Fisch habe ich meine letzte Saison beendet und
mit dem gleichen Fisch die neue Saison wieder eröffnet.
Wenn das kein gutes Omen ist."