Dienstag, 7. April 2015

GLÜCK ENTSTEHT AUS KOMPROMISSEN


Manche Dinge im Leben beginnen mit einem Kompromiss und enden dann in vollster Zufriedenheit und Glück. So ist es auch beim Fischen. Man schmiedet Pläne, entwickelt Taktiken und Vorgehensweisen, bereitet Futter vor und am Ende gibt es da beim Angeln immer noch etwas, das wir nicht mit einem Klick in den Warenkorb legen können.
Es gibt Faktoren, die wir nicht beeinflussen können.
Das gute alte Wetter zum Beispiel. Zwar haben wir mittlerweile durch App´s und Co die Möglichkeit, uns anhand der Vorhersage auf die bevorstehende (Wetter-)Situation einzustellen, aber am Ende muss man manchmal flexibel bleiben.
Das musste ich erst letzte Woche in Frankreich erleben. Bei meiner Ankunft herrschte Regen und Wind – was da aber noch auf uns zukommen sollte, ahnten wir nicht.
Es begann schon bei unserer Ankunft: Der anfangs nur leichte Regen wurde von Stunde zu Stunde stärker. Es dauerte nicht lange und der erste Satz Klamotten war durchnässt.

Gleich in der ersten Nacht fing ich einen schönen Schuppi

Die Fische störte dies wenig. Bereits in der ersten Nacht konnte ich einen schönen Schuppi fangen. Nur leider wurde das Wetter von Tag zu Tag unangenehmer und auch den Fischen schlug das gehörig auf den Magen. Das hatte vorher niemand angekündigt.
Bei einem Gespräch mit einem lokalen Angler bestätigte er mir, dass für den Abend Sturm, teils sogar Orkan gemeldet war.
Ich beschloss, nur noch meinen Spot in Wurfentfernung unter Futter zu halten und zwei Ruten als sogenannte Fallen ohne viel Futter zu fischen.
Die Fallen jedoch nur mit Boilies zu bestücken, war mir bei dem hohen Krebsbestand zu riskant. Zwar schienen die Krebse nicht so motiviert auf meine Red Demon Pillen, doch zur Sicherheit fischte ich eine Kombi aus einem 14mm Boilie und einer Tigernuss.
Somit war sichergestellt, dass wenigstens noch eine Nuss am Haken war. Damit konnten die Krebse offenbar wenig anfangen.
Was den Sturm anging, kamen wir mit einem blauen Auge davon. Wir hatten keine Schäden zu beklagen. Nur im nahegelgenen Wald knickte es ein paar Pappeln um.

Auf meinen Ruten in Wurfentfernung fütterte ich die doppelte Menge Maden
Durch meine komplett geänderte Taktik hatte ich auf meine Ruten in Wurfentfernung auch die doppelte Ration Maden auf den Spot gebracht – was die Fische sehr positiv aufnahmen. Nur meine Fallen ohne weiteres Futter blieben unberührt.
Sie lagen 24, teilweise sogar 48 Stunden ohne jede Aktion in zirka 180 Mtern Entfernung im See. Da die Heimreise bevor stand, kontrollierte ich am Donnerstag Morgen nochmals beide Ruten. Das würde meine letzte Kontrolle sein. Mein Boot verstaute ich bereits im Wagen. So würde das Einpacken schneller gehen.
Der Tag verging und der Wind hatte auch die letzte Wolke vom Himmel gefegt.
So viel das Thermometer unter klarem Himmel in der letzten Nacht noch einmal mal auf minus 5 Grad Celsius. Keine guten Aussichten.

Over the moon!

Gegen 4:30 Uhr dann zwei Piepser auf meine linke Rute, die auf dem Futterplatz lag. Ich war sofort zur Stelle und kurz darauf glitt ein Traum von Fisch in meinen Kescher.
Ein richtiger Brocken. Ich war „over the moon“, wie die Engländer sagen würden.
Wäre das Wetter konstant geblieben, hätte ich wohl meine Taktik nicht geändert.
Wer weiß, ob ich diesen Fisch dann gefangen hätte.

Daniel Müller

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