Freitag, 12. Februar 2016

Schnur aufspulen - aber richtig!

Alle Jahre wieder die gleiche Frage: Welche Schnur verwende ich in der bevorstehenden Saison?
Doch muss man überhaupt jedes Jahr die Schnur wechseln?
Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten.
Beanspruchung durch Werfen und Drillen, Einwirkung von UV-Strahlung, Reibung in den Ringen und natürlich der Drall, der beim Ausfahren der Montagen entstehen kann, sind Faktoren, die eine Schnur schwächen und altern lassen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte seine Schnur auf jeden Fall regelmäßig kontrollieren und bei entsprechendem Verschleiß dann auch wechseln.

Meine Lieblings-Mono: Die Gardner Tackle HD ist eine geschmeidige und zuverlässige Schnur

Da hat man dann die Qual der Wahl, das Angebot an Schnüren scheint schier unendlich. Daher möchte ich nur ein paar kurze Anregungen geben, da die Eigenschaften monofiler Schüre zu verschieden sind und es hier den Rahmen sprengen würde, auf alle Features einzugehen.
Schnüre altern auch, wenn sie auf der Spule im Laden hängen.
Bei kleinen Händlern, die wenig Schnur umsetzen, kann man durchaus an überaltertes Mono geraten, dass schon mehrere Jahre im Laden gehangen hat und darüber erheblich an Tragkraft und Flexibilität eingebüßt hat.

Mehr braucht es nicht...

Und Hände weg von sogenannten "Hausmarken". Diese No-Name-Schnüre auf Großspule sind zwar preisgünstiger, aber es sind oft minderwertige „Light-Versionen“ von Markenschnüren. Und die erfüllen ihren Zweck meist mehr schlecht als recht. Vor allem haben sie zumeist eine geringere Lebensdauer.
Wenn ihr Euch für eine passende Schnur entschieden habt, geht es ans Aufspulen – falls das der Händler nicht schon für euch erledigt hat.
Aber ich behaupte, eine per Hand bespulte Rolle steht der maschinellen Bespulung in nichts nach – vorausgesetzt Ihr beachtet beim Aufspulen ein paar wichtige Grundsätze.
Die wichtigsten Faktoren beim Bespulen sind der Druck, mit dem Ihr die Schnur auf die Rolle aufbringt und die Vermeidung von Drall.
Ich möchte Euch zwei Varianten aufzeigen, die sich bei mir für das Bespulen bewährt haben.

Der durch den Eimer gesteckte Bankstick fungiert als Achse für die Schnurspule


Variante 1: Ihr braucht einen alten Eimer, in den ihr in zirka 10-15cm Höhe (je nach Durchmesser der Spule) zwei waagerechte Löcher bohrt. Durch diese Löcher steckt ihr einen Bankstick auf dem sich die Spule frei drehen kann. Danach füllt ihr dem Eimer mit warmem Wasser auf und lasst die Schnur gut 20 Minuten im warmen Wasser ruhen. Je größer eure Spule, um so länger sollte man sie im warmen Wasser lassen, damit sich auch tieferliegende Wicklungen schon erwärmen.
Die Wärme ist wichtig, damit die Schnur schön geschmeidig und flexibel von der Spule kommt und sich dementsprechend gut und eng auf die Rolle legt.
Ihr führt dann die Schnur durch den Leitring eines Rutenunterteils und befestigt sie an der Rolle.
Ob Ihr das mittels Knoten oder Klebeband macht ist Geschmackssache.

Beim Aufspulen halte ich die Schnur mit einem wichen Lappen auf Spannung

Anschließend beginnt Ihr mit dem Aufspulen, wobei Ihr die Schnur durch einen weichen, fusselfreien Lappen laufen lasst, mit dem ihr die Spannung zwischen Spule und Rolle regulieren könnt. Das wirkt sich drauf aus, wie eng die Windungen auf der Rolle liegen. Je enger die Schnur liegt, desto mehr Schnur passt auf die Spule.

Variante 2: Die Spule ist im Eimer mit einem schweren Blei fixiert

Variante 2: Wollt Ihr keinen Eimer durchlöchern, fixiert Ihr die Schnurspule mittels einem schweren Blei auf dem Grund des Eimers, sodass sie sich nicht drehen kann.
Nach dem Erwärmen der Schnur könnte Ihr dann wie bei der anderen Methode mit dem Aufspulen beginnen.

Schnurdrall garantiert: Die Spule sollte nicht im Eimer tanzen oder trudeln

Lasst die Spule niemals im Eimer tanzen und trudeln. Die Rotationen durch das Abspulen führen zu erheblichen Schnurdrall, der sich später negativ bemerkbar macht.

Marco Gorges

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