Montag, 16. März 2015

Ein Satz mit „X“



Man kann ja nicht immer so viel Glück haben.
Wie am vorletzten Wochenende. Da hat alles gepasst. Pünktlich zu den freien Tagen gab´s einen kleinen Vorgeschmack auf den Frühling.
Sonne satt, Temperaturen bis an die 20 Grad – wer konnte da noch meckern?
Das vergangene Wochenende nun ein ganz anderes Bild: der Winter ist zurück. Gefühlt zumindest.
Keine Sonne, stattdessen eiskalter Ostwind und sogar leichter Regen. Gemütlich ist anders.
Und die gemessenen 5 Grad Maximum fühlten sich im Wind noch deutlich kälter an.
Aber wir können uns die Wochenenden nicht aussuchen. Und das Wetter auch nicht.
Anders ausgedrückt: Man muss die Feste feiern wie sie fallen.


Zuhause kann man nichts fangen


Also hieß es raus ans Wasser – wenngleich ich meine Aussichten unter solchen Bedingungen von Anfang an als eher mäßig eingestuft habe.
Aber wenigstens eine kurze Nacht sollte es werden, denn zuhause kann man bekanntlich nichts fangen.
An meinem Einsatz sollte es nicht liegen. Ich hatte sogar eine Dose Mais dabei. Dazu etwas Groundbait, noch ein paar Pellets dazu...
Dosenmais am Haken und im Futter – das geht normalerweise immer. Auch wenn es nicht jedes Mal ein Karpfen ist, der daran zuppelt.

Mais geht normalerweise immer

Nicht so am letzten Wochenende. Da hatte das fiese Wetter den Fischen offenbar auf den Appetit geschlagen.
Das einzige Getier, was sich für meine Leckereien interessierte, waren die Wasservögel.
Na klar, auf das Federvieh ist Verlass: Blässrallen und Reiherenten haben immer Schmacht.
Zum Glück konnte ich die lästigen Gesellen leicht mit einem extra Futterplatz im Flachen von meinen eigentlichen Angelstellen ablenken. Denn auch die tauchende Fraktion ist bequem geworden: Warum sich beim tief Tauchen nach einzelnen Bröckchen anstrengen, wenn es kaum 50 Meter weiter auf Sichttiefe einfach geht?
So herrschte am Angelplatz Ruhe und ich lief nicht Gefahr, dass sich ein allzu gieriger Vogel an meinen Montagen hakt.

Die Fallen sind scharf

Leider blieb es am Angelplatz ZU ruhig. Kein Piepser.
Ach, doch – hätte ich fast vergessen: Mit einbrechender Dunkelheit hatte ich ein paar Indikationen.
Typisch für Krebse, die sich an meinem Boilie versuchen, den ich ans Haar meiner zweiten Rute gehängt hatte. Nach ein paar extra Boilies hatten auch die Krebse ihre Beschäftigung.
Jedenfalls war nach dem Füttern auch hier Ruhe.

Gemütlich ist anders
Am nächsten Morgen bekam ich die Bestätigung: mein beim Auswerfen noch 16er Hakenköder war zwar nicht komplett ab geknabbert, aber er war von den Scherenmännern bis auf einen kläglichen Rest dezimiert.
Von Karpfen indes keine Spur. Das Gewässer erschien wie tot, kein einziger Kringel an der Wasseroberfläche.
Eine Überraschung war der Blank nicht. Bestenfalls ein Satz mit X: War wohl nix!
Was soll´s – die Saison ist noch jung und heute sieht es schon wieder eher nach Frühling aus.

Erste Frühlingsboten sind im Tümpel angekommen

Das ahnte wohl auch die Kröte, die mit Blick auf den Frühling im Tümpel schon auf Brautschau ist und die mir gestern noch zwischen abgestorbenen Schilfhalmen hangelnd geduldig beim Einpacken zugesehen hat.


Kay Synwoldt

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